Spielsucht

Gaming Disorder

Computerspielabhängigkeit oder auch Video- und Computerspielsucht ist seit längerem bekannt. Nun ist sie allerdings offiziell von der WHO als Krankheit anerkannt worden. „Gaming Disorder“ wird nun in der ICD-10-WHO aufgelistet.

Neben der aufgenommenen Spiele-Sucht gibt es Süchte, die Soziale Netzwerke, Online-Shopping, Online-Wetten und Filmsucht (bei YouTube oder Serien-Streaming) betreffen. Eine allgemeine „Internet-Sucht“ gibt es nicht. Es muss in jedem Fall geschaut werden, welcher Bereich betroffen ist. 70-80% der Süchte im Internet betreffen allerdings die Spielsucht, die daher auch am besten erforscht ist und nun anerkannt worden ist.

Je jünger jemand ist, der häufig spielt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit in eine Abhängigkeit zu geraten. Spiel- und internetfreie Zeiten und Zonen sind daher zur Prävention anzustreben.

Warum ist „Gaming Disorder“ eine Krankheit?

Ein Betroffener ist in seinem Freiheitsgrad eingeengt, d.h. es kommt zu einem Freiheitsverzicht oder -verlust. Besonders durch MORPGs (Multiplayer Online Role-Playing Games) – Online-Rollenspiele – wird dies hervorgerufen.

Die Gründe für die „Sucht“ sind unterschiedlich. Es kann Spaß sein, die Befridiedigung psychischer Grundbedürfnisse, Flucht aus der Realität aufgrund anderer Belastungen, Stressbewältigung etc.

Wenn das Spielen nicht mehr nur zur reinen Unterhaltung genutzt wird, sondern vor allem zur Kompensation negativer Emotionen, dann besteht die Gefahr einer Sucht. Alternative Bewältigungsstrategien fehlen den Betroffenen dann.

Wo und wie findet man Hilfe?

Dadurch, dass „Gaming Disorder“ nun offiziell anerkannt ist, kann eine Behandlung beim Arzt mit der Kasse abgerechnet werden. Es gibt zudem schon seit ein paar Jahren in Deutschland Behandlungszentren z.B. die Ambulanz für Spielsucht in Mainz (seit 2008). Das Angebot an Therapien und Anlaufstellen wird durch die Anerkennung zunehmen.

Verhaltenstherapie ist ein Ansatzpunkt, mitunter auch Psychopharmaka, die den Betroffenen erst einmal helfen sollen, aus der Situation herauszukommen.

Eine sinnvolle erste Anlaufstelle ist die Online-Ambulanz OASIS. Hier kann man einen Selbsttest durchführen und weitere Informationen zu Ansprechpartnern in der Nähe erhalten. Volljährige können ebenfalls die Online-Sprechstunde wahrnehmen. Die Ambulanz wird unter anderem gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit und die BZgA.

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