Steam

Was ist „Steam“?

Wer des Englischsprachigen kundig ist, denkt an Dampf, vielleicht an eine Lok? Hier ist allerdings die Rede von einer Spiele-Plattform mit über 30.000 Angeboten. Alle möglichen Spiele (und auch Filme) verschiedener Anbieter können hier erworben und heruntergeladen werden. Die Upload-Bedingungen sind gering, so dass auch kleinere Entwickler ihre Spiele anbieten können.

Es gibt Chatfunktionen (spielintern und als allgemeinen Chat) sowie Spielgruppen und Clans. Hier kann man sich zu Spielen austauschen. Es gibt ebenfalls einen Live-Stream.

Spiele-Entwicklung wird unterstützt durch das Zur-Verfügung-Stellen von Werkzeugen.

Was ist problematisch?

Durch die geringe Regulation auf der Plattform finden sich Inhalte, die nicht kinder- oder jugendfrei sind oder gefährdend. Nur illegale Inhalte oder Posts von Trollen werden nach den Seitenbetreibern geblockt.

Steam darf offiziell ab 13 Jahren genutzt werden. Es gibt jedoch auch Inhalte mit einer Freigabe ab 18 Jahren. Hier findet keine Überprüfung statt.

Chats sind nicht durchweg moderiert, so dass hier Risiken für Kinder bestehen: Cybergrooming, Beleidigungen, obszöne Sprache, ungeeignete Bilder oder Videos. All dies kann junge Menschen sehr verstören.

Was sind Beispiele gefährdender Spiele?

Mitte August 2019 stand das Spiel „Berlin 1936“ auf der Seite zum Download bereit. Derzeit ist das Spiel hierzulande gesperrt, da die Bundesprüfstelle derzeit überprüft, ob durch das Spiel der Nationalsozialismus glorifiziert wird. Der Spieler ist Adolf Hitler, der 1936 die Olympischen Spiele eröffnet. Hakenkreuze sind zu sehen und der Hitlergruß wird verwendet. Relevante Wissenserweiterung gibt es nicht.

Generell fehlt die Aufklärung, dass Gewalt in Spielen in der Realität keine Lösung ist.

Wie lässt sich Steam sicher nutzen?

Seit neuem gibt es die Möglichkeit, nicht-altersgerechte Spiele durch eine PIN in den Einstellungen zu sichern. Außerdem können einzelne Elemente der Seite gesperrt werden (z.B. Chats). In einem Familienmodus können von Erziehungsberechtigten Spiele für die Nutzung der Kinder gespeichert werden.

Es gibt einen Überblick über Spielzeiten. Dadurch kann besser abgeschätzt werden, wie viel Zeit Kinder und Jugendliche beim Spielen verbringen. Eltern sollten Spielzeiten (je nach Spiel: Zeit oder Rundenzahl) mit ihren Kindern vereinbaren. Eventuell ist hierbei ein Mediennutzungsvertrag sinnvoll. Eltern sollten auf einen Ausgleich in der realen Welt achten und hier Anreize schaffen.

Ganz vorne steht als Sicherheitsmaßnahme, dass Eltern ihre Kinder begleiten sollten. Sie sollten Ansprechpartner sein und beobachten, wie Kinder auf Spiele und Inhalte reagieren. Altersfreigaben können als Orientierung dienen, jedoch sollten Eltern einlenken, wenn ein Spiel dennoch das eigene Kind verängstigt oder überfordert.

 

Weiterführende Informationen: Schau-hin.info.

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